Wahrnehmung

Zur guten richtigen Autismusaufklärung gehört auch eine differenzierte generelle Beobachtung, um erst den ganzen Menschen mit Autismus zu verstehen. Ein Autist, gleicht nie dem Anderen und hat verschiedene Probleme. Zum Beispiel in der Hörverarbeitung gibt es persönliche Unterschiede, so können an manchen Tagen Geräusche von außen in dem Autisten Panikattacken auslösen und er keine Kontrolle mehr über seinen Körper hat. Um sich wieder zu spüren kann es sein, dass er sich auf die Erde wirft. Ich ertrage es dann nicht Menschen um mich zu haben, ich brauche eine Rückzugsmöglichkeit, damit meine Nerven wieder zur Ruhe kommen, erst dann bin ich wieder in der Lage am Leben teilzunehmen.

 

 

Sicher sind Sie auch neugierig, wie es ist ein Autist zu sein. Meistens bin ich sehr heftig autistisch, wenn ich Augen habe die alles verschwommen sehen, dann habe ich keine Kontrolle über meine Impulskontrollsteuerung. Ich habe keine Alpträume. Meistens bin ich sehr ausgeglichen und habe keine Angst. Zum jetzigen Zeitpunkt schwitze ich nicht, kann sagen es liegt an der Wegnahme der Antidepressiva. Um mich zu spüren habe ich die Methode entwickelt mich ganz steif zu machen, wenn ich im Bett liege. Leider ist mir manchmal schwindelig, das hat aber nichts mit dem Autismus zu tun, sondern es liegt an der Abbildung meiner Umgebung. Sehen strengt mich an und ist für Außenstehende leider nicht verständlich. Meinen Sinnesbehinderungen macht es sehr schwer überhaupt etwas, den normalen Standart zu haben, den normale Menschen haben. In der Schule stört es mich wenn alle durcheinander reden, dann gibt es Chaos in meinem Kopf. Mehr ist nicht zu berichten, habe unterschiedliche Seh- und Hörleistungen, habe dadurch unterschiedliche Probleme, an jedem einzelnen Tag. 

 

Lesen geht, weil sich dann nichts bewegt. Bewegende Dinge haben häufig den Effekt, dass sie für meine Augen nicht sichtbar sind. Sie mehrmals anschauen, hilft meinen Augen sich darauf einzustellen.

 

Zum Schreiben musst du das Licht ausmachen, über dem Tisch. Gut das ich schreiben kann, denn so ist das Problem gelöst. Ernst ist mir, dass ich Autofahren will, zum Beruhigen der Nerven. Gerne schreibe ich zum Thema Vulkane, aber erst muss ich Autofahren, denn meine Nerven spielen verrückt. Gut das du fragst. Ich reiße mich sehr zusammen und darum bemerkst du nicht, wie sehr ich mich anstrengen muss, euch zu entlasten.

 

Licht ausmachen, ich sehe nichts. Zum ersten Mal sehe ich das FC wirkt. Fundamental ist, dass ich mir vieles nicht merken kann. Richtig gut, dass du alles liest, denn so erfahre ich, dass ich nicht der einzige bin. Total genial überhaupt ist, wie er es schafft nie aufzugeben. Sehr überrascht bin ich, dass er genau beschreiben kann, wie der Autismus uns und die Familien beeinflusst.

 

Um schreiben zu können brauche ich nicht nur eine gute Buchstabentafel, sondern auch, das es nicht blendet. Geht hier ganz gut, denn es blendet nicht.

Denn alles tut in den Augen weh, wenn die Sonne scheint.

 

Hände

Man packt einen Koffer, so wie man ihn für die Reise meistens braucht. Es hat keinen Sinn Winterschuhe mitzunehmen, wenn man in die Sonne fährt. Damit meine ich, es ist schwer Hände zu benutzen, wenn das Gefühl einen nicht vermittelt, dass sie da sind.

 

Mein Ohren hören nicht immer, darum öfter fragen, dann kann ich gute Entscheidungen treffen.

 

Tragisch ist, dass ich so Schübe habe die mich sehr belasten. Erst bin ich total apathisch und dann wieder sehr erregt. Ich finde keinen Weg in meine Körper, es ist als wenn er sich tot stellt. Ich frage mich woher das kommt. Über welche Kanäle funktioniert mein Gehirn? Reden über Autismus macht mich überaus froh, denn ich kann nicht darüber punktgenau berichten. Um schreiben zu können haben viele sicher auch so viel auf sich genommen wie du. Hundeelend ist mir wenn ich darüber nachdenke, wie es sich für die FC-Nutzer anfühlt, wenn Wissenschaftler nicht genau darüber bescheid wissen, dass der Schreiber schwer arbeitet, wenn er Buchstaben aneinander reiht, die er nur unvollkommen sieht.

 

Leider bin ich nicht in der Lage keinen Stress zu machen, denn ich bin so sehr beschäftigt nicht an den Autismus zu denken. Erst bin ich sehr froh Leben in den Griff zu bekommen, denn es ist so schwer nicht, Finger zu isolieren, aber auf die Buchstaben zu sehen. Es hat hauptsächlich damit zu tun richtig einen Fixpunkt zu finden. Alles ist so schwer beim Schreiben, habe sicher noch viel zu üben. Bin so traurig, weil ich niemals Augen niemals so einstellen kann, wie ich es zum Schreiben benötige. Es ist traurig ein Augenlicht zu haben nach dem sicherlich klar ist, der Augensinn ist nicht defekt, sondern es liegt an der Wahrnehmungsverarbeitungsstörung.

 

Maximilian Plaßmann