Ich bin einem großen Autisten begegnet, der mich immer unterstützt hatte. Jetzt bin ich selber in der Lage mich zu äußern und schreibe gerne und viel. Wenn mich der Autismus fest im Griff hat, hilft mir meine Mutter, nicht zu sehr wegzudriften. Denn ich lautiere, jammere und schreie, wenn ich mich nicht spüre. Als ich noch heftige Autoaggressionen hatte, war ich nicht ich selbst und konnte nichts tun, außer hören, was die anderen sagten. Selber schreiben, war sehr anstrengend für meine Mutter, weil ich immer davon abgehalten werden musste, mich zu schlagen. Während ich dies jetzt schreibe, bin ich ganz ruhig. Meine Hände haben keinen Impuls mich zu schlagen und ich fühle mich sehr gut.


Alles hatte damit begonnen, als ich registrierte, dass ich auf einer Schule für geistig behinderte bin und nicht lernen darf, was andere normale Schüler lernen dürfen. Damit war ich sehr deprimiert und hatte alles daran gesetzt, von der Schule zu fliegen. Meine Eltern begriffen, wie sehr ich darunter leide, nicht lernen zu dürfen, was ich wollte und haben mich von der Schule genommen. Das war für mich sehr wichtig, denn ich wollte lernen, konnte aber nicht, denn mein Autismus lies es kaum zu, mich zu beherrschen. Jeder, der versuchte, mir was beizubringen, gab irgendwann auf und dachte, das ist kein Autist, der ist geistig behindert und meine Mutter will es nicht wahrhaben. Das habe ich spüren können und so war es auch nicht möglich, mich zu benehmen.


Wenn ich heute darüber nachdenke, bin ich traurig, denn ich sehe aus wie geistig behindert, bin es aber nicht und mache alles das, was ich mir gewünscht habe, zu lernen. Anderen geht es nicht so gut wie mir, sie sind auf Schulen für geistig behinderte und haben nicht die Kraft, sich zu wehren. Sie haben aufgegeben und werden nicht so gefördert, wie ich es mir, für alle Autisten wünsche. Wenn ich schreibe, bin ich ganz bei mir und zufrieden, meine Wahrnehmung ist dann fokussiert auf meinen Körper und ich merke, wie ruhig ich bin.


Alles ist mir nicht möglich, meine Handlungsstörungen sind gravierend. Dennoch freue ich mich, ein Leben zu haben, darum will ich weiter machen und lernen, soviel ich kann und vielleicht schaffe ich es noch, irgendwann selbstständiger zu werden und möchte auch sehr viel von meinem Autismus berichten. Manchmal geht es gut und ich bin in der Lage, selbstständig etwas zu können, dann wieder, ist es nicht mehr möglich meinen Handlungsstörungen bei zu kommen. Es ist ein mutmachender Autist, der immer wieder von vorne beginnen muss.


Maximilian Plaßmann